Aktuell

OKTOBER, NOVEMBER 2024

Liebe Menschen,
Das Vorhaben hier monatlich etwas zu schreiben ist gescheitert. Es geht eher in die Richtung: zu jeder Jahreszeit. Ist ja auch schön. Der Sommer war lang, das Hochwasser erschreckend und es hatte nicht einmal den erhofften Effekt die Klimawandelleugner von Platz 1 zu verdrängen. Auch hier sollen aber, wie in der beliebten Rubrik im Podcast Gute Nachrichten, die Mehrheit haben. Ein langer Tourherbst liegt vor uns. Sie können an der Spalte Bühne erkennen, dass es doch wieder einige Termine geworden sind. Der CEO spielt gerne große Sääle, also gibt es nun auch richtig große Sääle. Man könnte da oder dort sogar von Hallen sprechen. Nach den sehr schönen Erfahrungen im Theater im Park und in der Staatsoper, haben wir jetzt in die Neverending-Tour, quasi  noch eine Blockbuster-Tour eingebaut.

Bild (c) Barbara Majcan

TERMINE:
19. und 25. November @ Globe Wien
31. Dezember @ Orpheum Graz (Doppler mit plus Podcast)
17.,18. (19. Jänner) @ Posthof Linz
2. Februar @ Congress Salzburg
7. März Helmut @ List Halle Graz
12. April @ Circus Krone München
27. April @ Wiener Stadthalle
5. Juli @ Donaubühne Tulln


Bild (c) Barbara Majcan

Der Podcast läuft seit Oktober wöchentlich, wird gerade einem aufwendigen Relaunch unterzogen, und erfreut sich nun auch vor Publikum steigender Beliebtheit, was uns sehr freut. Die Live-Abende sind in zwei Hälften geteilt. In der Ersten wird eine reguläre Folge aufgenommen, die es dann am Donnerstag darauf, überall zu hören gibt. Während dieser ersten Hälfte ist das Publikum aufgerufen, Fragen zu formulieren, die dann in der zweiten Hälfte unter Ausschluss, der nicht anwesenden Öffentlichkeit, beantwortet werden. Das ist natürlich nichts weniger als ein neoliberaler Marketingschachzug, der neugierig machen und den Kartenverkauf in luftige Höhen zu treiben soll. Live-Termine hier zur Übersicht:

31. Dezember @ Orpheum Graz
12. Jänner @ Kulisse Wien
17. Februar @ Stadtsaal Wien
8. März @ Leonding, Kürnberghalle

Ein kurzer Ausblick in den Dezember: Es gibt ein Genre, zu dem ich bisher ein wenig Berührungsängst hatte. Die Operette. Aber in diesen dunklen Zeiten ist es doch auch gut, wenn Kunst sich um Herzenswärme bemüht. Oder etwa nicht? Wenn dann noch Ruth Brauer-Kvam, die Regie übernimmt, Karl Markovics, Marianne Nentwich und Marcus Meyer dabei sind und das Ganze noch dazu bei mir ums Eck stattfindet, kann ich fast nicht mehr nein sagen. Vorallem wollte ich nicht nein sagen. Und ich freu mich jetzt sehr darauf. Auch hier gilt es mit dem Erwerb der einen oder anderen Eintrittskarte schnell zu sein, zumal es nicht sehr viele Vorstellungen geben wird.

Habt einen guten, fröhlichen, zuversichtlichen Herbst!


SOMMER 2024

Lieben Menschen,
Gestern bin ich doch tatsächlich am Fernseher hängengeblieben, da ich zufällig über Aufschneider gestolpert bin. Mit Abstand ist das Anschauen der eigenen Arbeit leichter. Dieser Zweiteiler von Josef Hader und David Schalko ist eines der Projekte, wo man auch Jahre später noch denkt: das war schon gut. Das hält. Ansonsten ist Sommer und mir kommt der schöne Begriff Saure-Gurken-Zeit in den Sinn. Endlich ist wieder Raum um viel zu lesen und in die Luft zu starren. Am Meer in Bücher zu starren, ist ja sowieso das Allerschönste. Es ist aber auch Zeit, um mit Freunden Musikvideos zu drehen, wie in guten alten Jugendtagen.

In der Zeit sagt der Historiker Ewald Frie : "Man muss die Demokratien pflegen. Die Geschichte zeigt auch, welches Potential Demokratien haben, mit Bedrohungen und Krisen umzugehen. Demokratien können Krisen nicht einfach wegbefehlen, sie können Menschen nicht zum Schweigen verdammen. Aber das ist gerade ihre große Stärke. Ich finde es wichtig, dass wir uns gelegentlich daran erinnern, dass und wie wir Krisen bewältigt haben. Die meisten Probleme verschwinden nämlich nicht einfach. Wir lernen mit ihnen umzugehen. Aus diesem Wissen kann das Grundvertrauen in die Kräfte der Demokratie auch im 21. Jahrhundert wachsen. Demokratie kann mit Krisen umgehen, weil sie in Alternativen denken kann. Das ist ihr gewaltiges Potential." Und Elke Heidenreich schreibt in ihrem sehr großartigen Buch Altern: "Nicht im Fernsehen rumzuzappen, sondern einen Film, eine Dokumentation zu Ende anzusehen, ohne dabei zwischendurch aufs Handy zu gucken. Ein Buch fertig zu lesen, ohne zwischendurch tausend andere Dinge zu erledigen. Einfach sitzen und lesen, stundenlang. Mich hinzusetzen und ein Konzert im Radio bis zu Ende anhören, ein Glas Wein dazu trinken, den Hund auf dem Schoß. Ruhe in eine Welt bringen, in der es keine Ruhe mehr gibt. In einer aus den Fugen geratenen Welt meine eigene wenigstens zu strukturieren. Das kann helfen. Struktur ist und war immer ein ganz wichtiger Begriff für mich."
Der Beruf steht aber eh nicht ganz still. Neben Lesungen spielen wir ein paar famose Locations mit dem Restaurant. Die beiden Theater im Park Termine sind ausverkauft, in der Staatsoper gibt es nur noch Stehplätze, aber schauen Sie gerne in die Spalte Termine, der Herbst bietet manigfaltige Möglichkeiten uns zu besuchen. Wir ziehen weiter durch die Lande, machen ausgiebig in Bayern Station und für Wien sei auf die beiden Termine im November im GLOBE hingewiesen. Im September startet auch das Projekt Live-Podacst. Schreiben Sie uns gerne Ihre Wünsche für diesen an post@schwarzundrubey.com. Da die Zusammenarbeit immer schöner wird,  obschon wir immer mehr Zeit miteinander verbringen, gibt es in weiterer Folge auch immer mehr Ideen. Daher kommt es zu einem weiteren Schritt. Simon und ich werden gemeinsam mit Judith Niemeyer die Gründung einer Firma wagen. Mehr dazu bald.
Gedreht wird auch. Michael Grudsky hat ein sehr berührendes Drehbuch, rund um eine 11-Jährige Protagonistin, in schwierigen Lebensverhältnissen geschrieben. Tamas Traum heißt der gerade in der Drehphase befindliche Kinofilm. Mein Agent sagte: "Das sagen wir zu, Du misst endlich wieder einmal einen Guten spielen", und Uli Breé zeichnet unter der Regie von Ute Wieland für den Zweiteiler Mama ist die Best(i)e verantwortlich. Da spiele ich einen weniger Guten. In der Titelrolle Adele Neuhauser.
Letztes Jahr im Sommer haben wir Ewig Dein, den Roman von Daniel Glattauer, unter der Regie von Johanna Moder, mit Julia Koschitz gedreht. Dieser wurde nun zum Festival nach Ludwigshafen eingeladen, wo er am 26. August seine Premiere feiert. Ich wünsche Ihnen eine schönen Restsommer!

MAI 2024

Liebe Menschen,
Meine Kinder haben mich darauf aufmerksam gemacht, dass es Fernsehen auch im Internet gibt, daher erlaube ich mir Ihnen ein paar Inhalte vor zu schlagen, an denen Sie vielleicht Gefallen finden, wenn Sie hier vorbei schauen:
Die heimische TV-Thek ist nun aufgrund eines neuen Gesetzes länger geöffnet. Der Thriller Jeanny - Das 5. Mädchen ist daher bis Oktober abrufbar.
In Deutschland ist dies ja schon länger etwas einfacher. Die Miniserie Die Glücksspieler könnte Sie auch interessieren.
Einen Tatort, den ich sehr gerne gedreht habe, gibt es auch. Der Mann der lügt. Oder ein spannendes Kammerspiel: Irgendwas bleibt immer.
Sollten Sie InhaberIn eines Netflix-Abos sein, wird die Auswahl noch größer: Drachenjungfrau, Braunschlag und Altes Geld gibt es aktuell unter anderem zu finden.

Die vielzitierte Katze ist aus dem Sack. Das Projekt Am Wörthersee war vorerst nur ein PR-Aktion, allerdings eine durchaus gelungene. Im Sinne der sogenannten Aufmerksamkeitökonomie sind 1,7 Millionen Aufrufe in zwei Woche ein guter Start. Die MacherInnen sind jedenfalls hochmotiviert und es gibt bereits sehr konkrete Gespräche, dass die Serie, die nur ein Trailer war wirklich noch eine Serie wird.

Nach dem Spiel ist vor dem Spiel. Dem Herrn Black geht es auch noch gut. Er ist zum Glück sehr gesund und immer nach vorne orientiert und deswegen schafft er es auch so gut, all die Termine unter zu bringen. Wir haben bereits über 50 Vorstellungen gespielt und das Teil verändert sich laufend. Gleichbleibend ist die Freude daran und die Dankbarkeit über Ihren Zuspruch. Neue Termine kommen auch laufend hinzu. (siehe spalte TERMINE) Ein paar besondere seien hier hervorgehoben:
9. August Zusatztermin Theater im Park
Und dann wird schon wieder ein Kindheitstraum war. Wir dürfen in der Wiener Staatsoper auftreten. Ich meine in der echten großen Staatsoper. Da fällt mir sofort Kettcar ein: Knall es mit Edding an die Wände, solange die dicke Frau noch singt, ist die Oper nicht zu Ende!
21. August Staatsoper Wien
Am 9. und 25. November gibt es Zusatztermine im GLOBE
Zu Silvester spielen wir DAS RESTAURANT um 17 Uhr im Orpheum in Graz.
Kleiner Ausblick in die Zukunft:
12. April 2025 CIRCUS KRONE in München
26. April 2025 WIENER STADTHALLE
Zurück in die Gegenwart:
Am 9. Juni  spielen wir in Berlin. Der Termin ist bereits fast voll. Einen weiteren gibt am 16. Jänner 2025 in der Bar jeder Vernunft.

FEBRUAR 2024

Liebe Menschen.
DAS RESTAURANT geht nach vier Vorstellungen im Stadtsaal nun in die Pause. Während Simon einen Film dreht, werde ich mich zum Schreiben nach Triest zurückziehen. Ich erlaube mir vorher noch den Hinweis zu geben, dass neue Termine im Verkauf sind. (Siehe TICKETS) Vorallem in Wien gibt es Erfreuliches zu berichten. Am 8. Mai spielen wir im GLOBE, da gibt es viele Karten und im Theater im Park gibt es einen Zuatztermin im August. An Deutschland-Terminen wird eifrig gearbeitet, der Podcast erscheint auch im Februar zweimal und mit dem Pressespiegel winke ich herzlich:

"...Die Schauspieler Simon Schwarz und Manuel Rubey machen in Wien Kabarett, ausverkauft bis zum Herbst weil: großer Spass...In den kommenden Monaten dürfte das Interesse an Salvia divinorum in Österreich um einiges wachsen; Shops, die sogenannte Etnopharmacies anbieten, sollten schon mal ein paar Pflänzchen bestellen. Denn Simon Schwarz und Manuel Rubey zwei Schauspieler mit Star-Status, hatten am Mittwoch mit ihrem ersten gemeinsamen Kabarett-Programm im Wiener Stadtsaal Premiere...und schon jetzt sind alle Vorstellungen in Österreich bis zum Herbst ausverkauft. Schwarz und Rubey - zwei Namen, eine gute Nummer, das zieht so wie sonst höchstens Josef Hader...Schwarz und Rubey gehören zur ersten Garde im deutschsprachigen Kino und Fernsehen...Vor allem aber sind die beiden eng befreundet, was man auf der Bühne in jeder Sekunde spürt und was einen Teil des Charmes eines Programms ausmacht, in dem zwei Männer, die sich ewig kennen, fast gleich alt sind, die sich blind vertrauen und keinen Status-Neid nötig haben, alles zeigen was sie können. Oder was sie schon immer zeigen wollten..."
Cathrin Kahlweit, SÜDDEUTSCHE ZEITUNG

"Wilde Hunde. Manuel Rubey und Simon Schwarz im Lustspielhaus. Ein lustiges Theater-im-Theater-Spielchen also gab es im Lustspielhaus zum Einstieg in die Deutschland-Premiere von „Das Restaurant“, dem ersten Programm des österreichischen Duos Manuel Rubey und Simon Schwarz. Und zugleich ein munteres Vexierspiel mit Realität und Fiktion, machten die beiden doch fortan ihre Schauspieler-Prominenz – Simon Schwarz als einer der Hauptdarsteller in den Eberhofer-Filmen, Rubey als Darsteller von Falco oder in Kult-Serien wie „Braunschlag“ – zum running gag.
Rubey liebt das und hat es bereits mit Thomas Stipsits in den preisgekrönten Zwei-Personen-Kabarettstücken „Triest“ und „Gott und Söhne“ vorexerziert. Da waren die Handlungen verwickelter als nun in „Das Restaurant“, dessen Plot schnell erzählt ist: Rubey hat sich von Schwarz zum Investment in das titelgebende Lokal überreden lassen: Eine Ruine mitten im Wald, die man aber dank „Aztekensalbei“ zum Sterne-Restaurant aufpeppt. Das nun aber abgebrannt ist, weswegen man bei einer diabolischen Kommissarin unter Verdacht steht. Eine Handlung, die nicht wirklich wichtig ist, aber ein prächtiges Vehikel abgibt für die grandiose schauspielerische Potenz der beiden. Ob Rubey als Köchin, der aufgedrehte Schwarz als „Ballettclown Grigol“ oder die beiden als erzwungene Podcaster – alles ist zum Niederknien. So wie beim Einstieg, zu dessen Wahrheitsgehalt Schwarz hinterher erzählt, dass er zwar lange nicht mehr auf der Bühne war und diese Arbeit auch nicht sonderlich schätze. Dass er aber immer Neues suche und sein alter Freund Rubey ihn in einem günstigen Moment erwischt habe. Zum Glück."
Oliver Hochkeppel, SÜDDEUTSCHE ZEITUNG

"Bübische Chaoten im eigenen Restaurant...vor allem, wenn sie die eigene Inszenierung als solche entlarven, läuft das Duo zur Höchstform auf."
Lina Paulitsch, FALTER

"Manuel Rubey und Simon Schwarz servieren grandios ver-haute Cuisine...Im Stadtsaal begeisterten sie mit wunderbar gespielten, sympathischen Schmähs. Wer die Hitze nicht aushält, soll nicht in die Küche gehen. Manuel Rubey und Simon Schwarz haben sich trotzdem gedacht, lieber Küche als weiter schauspielen. Und jetzt haben sie den Salat und können die Suppe, die sie sich eingebrockt haben, auslöffeln: Die Küchenhitze hätten sie in ihrem Sternerestaurant in der Pampa – der eine hat schon einmal im TV einen Koch gespielt, der andere einen Kellner, das qualifiziert! – ja gemeistert. Dass der Gourmettempel aber abbrennt, mit diesem sprunghaften Temperaturanstieg hatten sie nicht gerechnet. Oder doch? Da ist sich die Dorfpolizistin mit der Artikulationsschwäche nicht ganz sicher. Hat Schwarz "Das Restaurant" – so der prägnante, kurze Name – warm abgetragen? An den Verhörsessel gebunden, sitzt er auf der Bühne des Wiener Stadtsaals. Als Polizistin streift Rubey um ihn herum und lässt neben ihrem Hass auf zugezogene, vom Tofugenuss aufgedunsene Wiener an sich auch ihrer Faszination für diesen Eindringling im Speziellen freien Lauf. Denn sie ist hingerissen von seinem roten Haar. "Feiakopf" nennt Polizistin Rubey, ihm verträumt den Schopf streichelnd, den Bühnenpartner. Ist er untenrum auch rot? Ein "Doppeldecker" also? "Brennt der Busch?" Die beiden sind ein Dreamteam. Das Restaurant ist ein Kabarettabend, verpackt in ein kleines Theaterstück, oder umgekehrt. Bei zwei Schauspielern war das zu erwarten. Wobei Schwarz zum Einstieg ein bisschen mehr mit mangelnder Bühnenerfahrung kokettiert, als es zutrifft. Vielleicht hat er es ja auch wirklich nie gemocht. Er würde jetzt jedenfalls lieber nicht auftreten: Es ist Abend, die Scheinwerfer blenden, er mag nicht von Menschen angeschaut werden, jammert er. Aber es will halt die Geschichte erzählt werden, wie er und Rubey (für den ist es das vierte Kabarettprogramm) um viel, allerdings ohne Kaufvertrag übergebenes Geld ein Restaurant erworben und notgedrungen auch eröffnet haben. Geschrieben haben die zwei Pu­blikumslieblinge das Stück zusammen mit Sebastian Huber und Jürgen Marschal von der Tagespresse. Letztere beide führen auch Regie, man kommt dabei ohne Kulissen aus. Das Publikum darf sich deshalb den Schimmel an den Wänden und das Moos am Boden vorstellen, als die Neo-Gastronomen die Immobilie zur Übernahme besichtigen. Was tun? Die Baufälligkeit in ein für die gehobene Küche rares, antikapitalistisches Statement umdeuten. Spielen können die beiden. Großartig Schwarz im Dialog mit einem Nazi-Eichhörnchen mit Kärntner Akzent, das sich über die fehlende "patriotische Esskultur" der veganen Speisekarte empört und gegen den "reset am tablet" agitiert. Rubey zittert derweil davor, was passiert, sollte sein Freund herausfinden, dass er ihn die Rolle in Quentin Tarantinos Inglorious Basterds gekostet hat, mit der Christoph Waltz dann weltberühmt wurde. Der jetzt übrigens bei ihnen isst – wo man als "signature dish" Salbeirisotto aus Aztekensalbei serviert. Der hat gegenüber konventionellem Salbei allerdings ein kleines Special zu bieten .Die beiden nutzen die Stationen des Restaurantdesasters als Rahmen auch für (problembewusste) Witzchen über Klimawandel und Klimakleber oder eine Parodie auf Gute-Laune-Radiomoderatoren. Am Bühnenvorhang schnuppernd, zwischen empfindlichem "Ginger" und angstlosem Wikinger pendelnd, versteht der ADHS-Patient Schwarz das Konzept von Kabarett, Persönliches zu verraten, nicht so ganz. Stichwort: spontane Analthrombose. Stichwort: Vorhautverengung. So ist der Abend eineinhalb Stunden lang nicht nur gut getaktet, sondern auch hoch sympathisch. Zuerst einmal spaßen die beiden Freunde stets auf eigene Kosten, dann erst kommen das Grenzdorf, die Raika, der Mangel an österreichischen Pfarrern, der allgegenwärtige Traum vom Podcasten, Vater-Sohn-Beziehungen in den 1980ern dran. Auch ganz ohne Aztekensalbei reicht das zum High.
Michael Wurmitzer, DER STANDARD

"...Das Duo funktioniert hervorrangend...Ihre Sprünge in der Zeitachse nach vor und zurück erinnern an Tarantino-Filme. Solch ein Blockbuster und Christoph Waltz spielen Schlüsselrollen in der Geschichte der beiden Freunde, jetzt in diesem Kabarett, bei dem Azteken-Salbei für Halluzinationen sorgt, Nazi-Eichhörnchen Kärtnerisch reden und eine Klimakleberin gegen sich selbst protestiert, weil sie von ihrer Mama ein Auto geerbt hat...Der Plot spielt in einer nicht zu fernen Zukunft, in der die Morgentemparatur in Eisenstadt 38 Grad beträgt und man keinen Urlaub mehr machen kann, weil Südeuropa abbrennt...Von der Startszene bis zum Schluss sprüht das Programm vor kreativen Einfällen und reichlich One-Linern..."
Veronika Schmidt, DIE PRESSE

"Köstlicher Paarlauf samt Überraschung. Die schlechte Nachricht vorweg: Wenn Sie einen Tisch im Restaurant haben wollen, müssen Sie sich gedulden. Das neue hippe Lokal der heimischen Kabarettszene ist bis Ende Oktober ausreserviert. Kein Wunder...das Wuchtelniveau bewegt sich auf konstant gutem Niveau und trifft sämtliche Geschmacksnerven. Das Premierenpublikum befand: einfach köstlich."
Stefan Weinberger, KRONEN ZEITUNG

"Gelungene Eröffnung. Wenn erfolgsverwöhnte Schauspieler scheitern, ist Lachen eigentlich nicht die feine Art. Manuel Rubey und Simon Schwarz legen es aber genau darauf an. Die heimischen Film- und TV-Stars versuchen sich in ihrem ersten gemeinsamen Kabarettprogramm "Das Restaurant" nämlich in der Gastronomie. Sie eröffnen ein Nobellokal in der Provinz - und bleiben am Ende auf einem Schuldenberg sitzen. Das Premierenpublikum im Wiener Stadtsaal amüsierte sich - nun ja - köstlich.  Im Bühnenstück muss das Duo Kabarett spielen, um die in den Sand gesetzten 400.000 Euro irgendwie wieder hereinzubekommen. In der Realität geht die Entstehungsgeschichte des Abends etwas anders: Rubey, der bereits Kleinkunsterfahrung gemacht hat - etwa mit Thomas Stipsits als Wuchtel-Partner ("Triest") oder als Solist ("Goldfisch") - schlug seinem langjährigen engen Freund vor gut zwei Jahren bei einem Spaziergang vor, doch einmal gemeinsame Kabarettsache zu machen. Schwarz willigte ein, aber nur unter der Bedingung, dass der andere mit ihm einen Podcast machen würde. Gesagt, getan. Den Podcast "Schwarz & Rubey" gibt es seit Juni 2023, jeden zweiten Donnerstag kommt eine neue Ausgabe dazu. Mit "Das Restaurant" ist der Deal nun perfekt. Das Programm setzt am Ende ein - und es ist kein Happy End. Denn das Restaurant mit dem schlichten Namen "Das Restaurant" liegt in Schutt und Asche. In rund zwei Stunden inklusive Pause wird nun aufgerollt, wie es dazu gekommen ist. Schon am Beginn steht das Gastro-Vorhaben der Publikumslieblinge unter keinem guten Stern. Rubey und Schwarz kaufen nicht nur um teures Geld eine von Schimmel und Asbest zerfressene Bruchbude im Nirgendwo, sondern werden auch vom angeheuerten Sternekoch im Stich gelassen. Eine Klimakleberin als Praktikantin soll es richten. Alles scheint zum Scheitern verurteilt. Doch dank der halluzinogenen Wirkung des Aztekensalbeis, den die Herren bald über jedes Gericht streuen, kommen die betuchten Gäste dann doch in Scharen. Die Hütte brummt, man ist auf Monate ausreserviert. Sogar Oscar-Preisträger Christoph "Grizzly Stofferl Si Dablju" Waltz schaut vorbei. Der Erfolg scheint sicher, bis das Lokal eines Tage plötzlich "warm abgetragen" wird. Rubey und Schwarz legen den Abend weniger als klassisches Kabarettprogramm, sondern eher als szenische Theaterkrimikomödie mit Stand-up-Elementen an, die bis auf Lichtstimmungen und Nebelmaschine ohne Bühnenbild und Requisiten auskommt. Die zusammen mit den "Tagespresse"-Mitgliedern Jürgen Marschal und Sebastian Huber ausbaldowerte szenische Rahmenhandlung ist nahe am Grotesken, funktioniert insofern aber wunderbar, als sie viel Raum lässt für die spürbare Spielfreude der Partner. Sie schlüpfen in die Rolle zweier nervtötend gut gelaunter Radiomoderatoren, geben abwechselnd die herrlich derbe ("Gusch, Rubinger!") wie - in Bezug auf Schwarz - geradezu erotomanische Dorfpolizistin Gerda Messner, die in Rubey den Feuerteufel vermutet, oder künden als kärntnerisch sprechendes Nazi-Eichhörnchen von einer alles andere als rosigen (politischen) Zukunft. Durch den Kakao wird vieles gezogen: die Provinz - zugegeben etwas abgedroschen: 70 Einwohner, Raika-Friedhof, Christina-Stürmer-Museum -, die Luxuskulinarik, die selbst um ein 0815-Supermarkt-Salz ein bedeutungsschwangeres Brimborium zu drechseln weiß, und natürlich die Schauspielzunft samt ihrer Mechanismen und Eitelkeiten. Überhaupt lebt der Abend über weite Strecken von der gnadenlosen Selbstironie der beiden Herren. Rubey und Schwarz spielen nämlich hauptsächlich sich selbst bzw. - so zumindest die Vermutung - überzeichnete Versionen davon: der eine ein Praktiker ("Tschaka Tschaka") mit Angstneurosen, der es im "Woman"-Ranking schon einmal auf Platz 13 der "Sexiest Men of Vienna" geschafft hat; der andere ein rothaariger "Ginger Pinscher" mit ADHS-bedingtem Hang zum Chaotentum. Dabei durchbrechen sie immer wieder die vierte Wand, interagieren mit dem Publikum und geben schonungslose Einblicke in vermeintlich sehr Privates unter der Gürtellinie - Stichwort: spontane Analthrombose. Und seinen Podcast schafft das Zweigespann dann auch noch in das Stück einzuflechten. Auch wenn in "Das Restaurant" für Rubey und Schwarz alles schief läuft: Im echten (Berufs-)Leben sind die Neo-Bühnenpartner im Höhenflug und quasi ausreserviert. Bis in den Sommer gibt es im ganzen Land kaum noch Karten für die zahlreichen Vorstellungen."
Thomas Rieder, APA

"Salbeirisotto betäubt Gäste im Naziwald...Das Restaurant erweist sich als Mischung aus Drehbuchvorlage für eine groteske Horrorstory und gespieltem Witz. Und so brennt wie das Restaurant am Ende auch der Stadtsaal. Die Ovationen sind heftig. Der Publikumserfolg ist schon jetzt garantiert..."
Bernhard Flieher, SALZBURGER NACHRICHTEN

"Körperspannung wie eine Käsekrainer...die beiden Schauspieler sind quasi Weltstars in ihrem Heimatland...ausverkauft auf Monate hinaus..."
Hannes Hintermeier, FAZ

"...natürlich sind da zwei großartige Schauspieler am Werk..."
Werner Rosenberger, KURIER

Der Fotograf Ingo Pertramer betreibt auch ein Label für nachhaltige T-Shirts. Bei Prost-Shirts gibt es Leiberl mit Bildern von NaturwinzerInnen. Die neue Nebenschiene heißt auf der Bühne. Da können ab sofort T-Shirts und Pullover bestellt werden. Das Shirt wird erst produziert, wenn es bestellt wird. Geiles Konzept, oder?



Bilder (c) Ingo Pertramer

Es gab auch Dreharbeiten im vergangenen Jahr und die werfen nun schon ihre Schatten voraus. Ich liebe Kafka. Seit dem Deutschunterricht. Nun gibt es bald einen Film über ihn. Ich spiele Max Brod. Ein erster Trailer ist aufgetaucht.


WINTER


Bild (c) Ernesto Gelles

Liebe Menschen. Das Jahr geht zu Ende. Aus einem Hundespaziergang und einer vagen Idee ist ein doppelzüngiges Ungeheuer geworden. Aber ein zauberhaftes. Eines, wie aus Wo die wilden Kerle wohnen. Ich habe Simon vor etwas mehr als zwei Jahren gefragt, ob er mit mir auf die Bühne gehen will. Ich war gerne allein unterwegs, aber ich wollte wieder einen Spielpartner haben und warum nicht gleich den Freund fragen. Er sagte: Gut, machen wir. Dafür machst Du mir mir einen Podcast. Gesagt getan. Wir haben angefangen zu planen, sind weiterhin oft spazieren gegangen und haben uns die Herren Huber und Marschal mit ins Boot geholt. Ihres zeichens zwei Drittel der famosen Tagespresse und seit vielen Jahren meine partner in crime, wie man das dann nennt, wenn man ein wenig mysteriös wirken will. Jetzt, kurz vor dem Jahreswechsel, stehen wir in den wichtigsten Podcastcharts (Apple und Spotify) auf den Plätzen 1 und 2 und es gibt, obwohl bisher noch kaum ein Plakat hängt und die Premiere noch nicht gespielt ist, kaum noch Karten für die gesamte Spielzeit. Staunend und dankbar stehen wir da. In Wien ist der Druck besonders groß. Sie können für April im Orpheum, wenn Sie sehr schnell sind, im Juni im Stadtsaal, wenn Sie schnell sind und im Theater im Park noch Karten kaufen. In den anderen Hauptstädten wird es auch schon eng. Im Spielboden in Dornbirn gibt es angeblich noch ein paar Restplätze und im Treibhaus in Innsbruck wissen wir es nicht, weil es noch nicht online ist. Aber das gute alte Treibhaus geht eben eigene Wege. Alle Veranstaltungen finden sich unter Termine und werden laufend aktualisiert. Wir öffnen auch bald den Vorverkauf für den Herbst. In diesem wird es den Podcast dann auch live geben und manchmal auch Podcast und Programm an einem Abend. In der Kulturzeit auf 3Sat ist ein schöner Bericht zum Nachsehen erschienen.
Es gab auch Dreharbeiten in diesem Jahr und die werfen nun schon ihre Schatten voraus. Ich liebe Kafka. Seit dem Deutschunterricht. Nun gibt es bald einen Film über ihn. Ich spiele Max Brod. Ein erster Trailer ist aufgetaucht.

Ich wünsche Ihnen allen schöne Feiertage, tolle Geschenke, einen guten Rutsch, ein großartiges 2024 und verbleibe mit den Worten eines verstorbenenen Komödianten: Bleiben Sie mir gewogen!



Bilder (c) Bernhard Koeper